Sie sind hier: Einsätze > 2011 > 02.05., Scheunenbrand

Scheunenbrand an der Selmer Landstraße

Werne, Dienstag 03.05.2011

„Brennt Scheune“ war die kurze Meldung auf der Fax-Depesche als am Montagabend um 20:53 Uhr der erste Alarm von der Kreisleitstelle in Werne eintraf. Bis zu 100 Feuerwehrleute waren danach gut 15 Stunden damit beschäftigt, den Brand zu löschen.

Bereits kurz nach Eintreffen am Unfallort in der Nähe des Hofs Schulz-Gahmen an der Selmer Landstraße wurde klar, dass dies kein kurzer Einsatz werden würde. Die Scheune und das Jagdhaus brannten bereits in voller Ausdehnung und Dach sowie Wände waren bereits teilweise eingestürzt. Daher wurde durch den Stadtbrandinspektor Thomas Temmann über die Kreisleitstelle um 21:06 Uhr Vollalarm für alle Werner Löschzüge und –gruppen gegeben und auch die Sirenen aktiviert.

Der Grund war, dass rund 1.600 Rundballen Stroh in der Scheune gelagert waren und zunächst eine sehr aufwendige Wasserversorgung eingerichtet werden musste. Dazu wurde zusätzlich der Löschzug 3 aus Selm alarmiert, der über einen Schlauchanhänger SW 2.000 verfügt, ein Anhänger auf dem 2 km B-Schläuche verlastet sind. Insgesamt wurde wegen des hohen Wasserbedarfs zwei Zuleitungen gelegt, jede rund 1.400 m lang.

Zudem stand die Scheune unter einer kombinierten 380 / 220 KV-Überlandleitung. Erst nach Rücksprache mit dem Energieversorger RWE konnten die Einsatzkräfte in die Gefahrenzone vordringen und konzentriert mit den Löscharbeiten beginnen. Obwohl die Leitungen bis zu 800 °C überstehen und die Wärmebildkamera lediglich zwischen 500 und 600 °C zeigte, wurde die Leitung für die Dauer der Löscharbeiten frei geschaltet. Erst in den frühen Morgenstunden am 03.05.2011 wurde sie wieder in das Netz integriert.

Die Scheune war ebenso wenig zu retten wie das Jagdhaus. Stroh lässt sich nicht durch oberflächliche Wasseranwendung löschen. Immer wieder bilden sich in den Ballen Glutnester, die das Feuer neu entfachen. So wurde unter Zuhilfenahme von bis zu drei Radladern und einem Kettenbagger die enormen Strohmengen auseinander gezogen und in mühevoller Arbeit mit sechs C-Rohren abgelöscht. Das schwere Gerät stellte das THW sowie private Unternehmen zur Verfügung. Daher war auch Logistik gefragt: Der Kettenbagger benötigte alleine ca. 130 Liter Diesel pro Betriebsstunde, das die Firma Kollmer anlieferte.

Diese Arbeit des Ablöschens auseinander gezogener Strohballen nahm die ganze Nacht bis zur Morgendämmerung in Anspruch. Danach war das Feuer eingedämmt, allerdings mussten die Glutnester immer wieder mit Wasser und einem Netzmittel behandelt werden, damit das Wasser in das Stroh eindringen konnte. Wegen des resultierenden Schaummittel-Bedarfs wurde der Abrollbehälter Schaummittel aus Lünen zur Einsatzstelle beordert, mit dessen Vorrat der Kern des völlig zerstörten Gebäudes zur Sicherheit noch mit einem Schaumteppich abgedeckt wurde.

Nach den Aufräumarbeiten konnte der Einsatz gegen 10:15 Uhr offiziell beendet werden.

Weitere Einsatzkräfte der Polizei und der SEG aus Lünen (Rotes Kreuz) waren ebenso im Einsatz.

Um 14:26 Uhr wurde dann eine Gruppe erneut alarmiert, da der Wind einige Glutnetser wieder angefacht hatte. Erneut wurde eine Versorgungsleitung gelegt und das Brandgut mit einem Radlader nochmals auseinander gezogen und abgelöscht. Dieser Einsatz dauerte bis ca. 21:00 Uhr. Zur Sicherheit wurde die Schaluchleitung an Ort und Stelle belassen, um ggf. für weiter Nachlöscharbeiten gerüstet zu sein.

Das schreibt die Regionalpresse:

Ruhrnachrichten: http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/werne/Scheune-auf-dem-Hof-Schulz-Gahmen-voellig-ausgebrannt;art942,1272041

Westfälischer Anzeiger: http://www.wa.de/nachrichten/kreis-unna/stadt-werne/feuer-zerstoert-scheune-selmer-landstrasse-1227739.html

Ein Video bietet Videonews24.de: http://www.videonews24.de/video/1303/02-05-11---vn24---feuerwehr-gro--einsatz---in-werne-brennen-1500-strohballen