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Sonderdienst Atemschutz

Werne | Samstag | 19.05.2012

Drei bis vier Mal pro Jahr machen wir zusätzlich zu unseren Dienstabenden und der sonstigen Ausbildung sog. Sonderdienste. Das sind immer spezielle Themen, von denen wir denken, dass sie eine entsprechende Wichtigkeit haben. Das kann sein, weil sie häufig vorkommen, oder aber auch weil wir uns auf gewisse Situationen vorbereiten wollen.

Heute stand das Thema Atemschutz auf dem Plan. Ausbilder war Kamerad Sascha Haverkamp. Sascha ist der Sohn unseres Löschzugführers, hat studiert und dann in München bei der Berufsfeuerwehr eine Ausbildung gemacht. Heute ist er Stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr im AKW Grundremmingen.

Zunächst haben wir im Theorieteil drei Atemschutzunfälle durchgesprochen. Dabei haben wir aus den Gerichtsprotokollen die rekonstruierten Abläufe nachvollzogen und festgestellt, wo aus unserer Sicht die Fehler im Einsatzablauf waren. Die Dinge haben wir dann diskutiert um für unsere Arbeit Schlussfolgerungen abzuleiten.

Danach ging es an die Praxis. Zwei Lagen haben wir in der Wienbredeschule durchgeprobt. Einmal war es ein Kellerbrand mit zwei vermissten Personen, die gesucht und gerettet werden mussten. Zum anderen haben wir einen Dachstuhlbrand, ebenfalls mit zwei vermissten Personen und die Rettung über die Drehleiter geübt. Nicht, dass Sascha die ein oder andere Überraschung für die vorgehenden Trupps bereit gehabt hätte. So hat er z.B. ein Flaschenventil zugedreht oder einen Geräteträger mit einer Feuerwehrleine verheddert. Alle "Opfer" habe optimal und richtig in der Krisensituation reagiert und die Lagen sehr gut abgearbeitet.

Eine dritte Lage nach der Mittagspause war etwas komplizierter. Angenommen wurde, dass ein Lieferwagenfahrer beim Rettungsdienst belastete Abfälle abholen sollte. Dabei ist ihm eine Kiste aus dem Fahrzeug gefallen, die nicht ordentlich gesichert war. Wie sich herausstellte, waren das Krankenhausabfälle aus den umliegenden Krankenhäusern. Die Lage war insofern kompliziert, als dass man zunächst ermitteln muss, um welche Stoffe es sich handelt, ob sie ansteckend sein können oder ob sonst eine Gefahr davon ausgeht.  Also eine richtige „kleine“ ABC-Lage. Sascha war in die Rolle des "aufdringlichen" Lieferwagenfahrers geschlüpft und hat Zug- und Gruppenführer immer wieder "herzlich begrüßt". Sinn war natürlich, auf das Thema Ansteckung und Verschleppung hinzuweisen.

Nach Feststellung, dass es sich um Bio 1-Abfälle handelte, konnten wir wiederum mit Schutzausrüstung, Atemschutz und einem großen Fass die Abfälle beseitigen und die Unfallstelle desinfizieren.

Tja, das war’s auch schon. Wir waren gegen 15:00 Uhr fertig mit den Übungen. 19 Kameraden haben teilgenommen und Dank Saschas hervorragender Vorbereitung viel dazu gelernt.