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Atemschutzgeräteträger ausgebildet

Werne | Sonntag | 19.10.2014

Zwei Frauen und sechzehn Männer haben am heutigen Sonntag die theoretische und praktische Prüfung zum Atemschutzgeräteträger (AGT) bestanden. Dazu wurden die Kameradinnen und Kameraden aus den Freiwilligen Feuerwehren Selm, Bergkamen und Werne an den letzten beiden Wochenenden in anspruchsvollen Theorie- und Praxisblöcken intensiv ausgebildet. Nachdem der Grundlehrgang im Sommer bei der Feuerwehr Selm durchgeführt wurde, übernahmen die Ausbilder der Freiwilligen Feuerwehr Werne unter dem Lehrgangsleiter Brandoberinspektor Sascha Haverkamp die Ausbildung zum AGT. Der AGT-Lehrgang qualifiziert die Feuerwehrleute dazu, beispielsweise eine Brandbekämpfung im Innenangriff vorzunehmen oder auch Chemikalienschutzanzüge zu tragen.

Der Lehrgang vermittelt im Theorieteil alle Grundlagen von der Atmung des Menschen und der Wirkung von Atemgiften über die Gerätekunde wie Pressluftatmer oder Filtergeräte bis hin zu den Einsatzgrundsätzen, Methoden zur Suche nach vermissten Personen in verrauchten Räumen und der Nutzung der Wärmebildkamera. Dies wird in einem Praxisteil in körperlich fordernden Übungseinheiten eingeübt. Die Anwohner der Feuerwache Werne konnten daher wieder eigenartige Sportarten beobachten, wie etwa das Joggen unter voller Schutzausrüstung und Liegestütze unter Filtergeräten. Aber diese Gewöhnungsübungen sind lediglich dazu gedacht, die Geräte kennen zu lernen und sich etwa an das Gewicht der 17,5 kg schweren Pressluftatmer zu gewöhnen. Die eigentlichen Übungen sind teils diffiziler und verlangen den angehenden Feuerwehrleuten einiges ab. So will die Suche nach Vermissten unter „Null Sicht“ systematisch durchgeführt werden. Ebenso das Anlegen der Schutzausrüstung, für die im Einsatzfall lediglich 90 Sekunden zur Verfügung stehen. Hier lernen die jungen Kameradinnen und Kameraden, sich aufeinander zu verlassen, denn alleine sind solche Aufgaben nicht zu lösen.

Nur in der Klausur mussten sich die Trupps dann wieder trennen, um die theoretische Leistungskontrolle zu absolvieren. Der finale Praxistest fand in der Atemschutzübungsstrecke im Feuerwehrservice-Center des Kreises in Unna statt. Hier war neben einigen sportlichen Leistungstests – etwa das Leitersteigen, ein Arm-Ergometer oder einem Laufband – eine verwinkelte Übungsstrecke in Dunkelheit mit eingespielten Licht- und Geräusch-Effekten zu absolvieren.

Die vorgegebenen Leistungswerte konnten ebenso wie die erforderliche Punktzahl in der Klausur von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreicht werden. Entsprechend gelöst war die Stimmung. Aber bevor das Abschluss-Grillen an der Feuerwache Werne beginnen konnte, mahnte Lehrgangsleiter Haverkamp nochmal: „Das war ein toller Lehrgang, aber springt nicht gleich gemeinsam auf die Atemschutz-Plätze, wenn um 17 Uhr euer Melder geht. Sucht euch für die ersten Einsätze in jedem Fall erfahrene Kameraden. Denn hier habt ihr die Grundlagen gelernt, das wirkliche Leben bringt euch jetzt den Rest bei!“